Das Grundstück der Wohnsiedlung Herdern in Zürich grenzt an bereits bestehende Wohnüberbauungen sowie an das Familiengartenareal Hard. Das rundum gewerblich geprägte Gebiet beherbergt das Stadion Letzigrund, die VBZ-Busgarage als auch den Schlachthof Herdern.
Mit der Wohnsiedlung Herdernstrasse wurden an zentraler Lage 46 neue kommunale Wohnungen von 2.5 bis 5.5-Zimmer, 5 Gewerbe-/Atelierräume und ein Kindergarten realisiert. Der Bezug zu unterschiedlichen Aussenräumen wie Strassenraum als auch Hofraum vermittelt die Besonderheit des Perimeters. Die Strassenseite strahlt eine hohe öffentliche und urbane Identität aus, die Hofseite hingegen einen siedlungs-ähnlichen Charakter und wird in erster Linie von Anwohnern und dem Kindergarten genutzt.
Ein durchdachtes, neuartiges Schachtkonzept ermöglicht eine effiziente HLSE-Erschliessung aller Wohneinheiten. Das vorgefertigte Gebäudetechnikmodul wird mit vorgefertigten Installationen von Heizung, Kalt- und Warmwasserleitungen, Elektroverteilung und der Steigzone mit einer Wohnungslüftungsbox und integriertem Luftverteilsystem erstellt. Die Module wurden ab dem 1. OG bis zum Dachgeschoss während des Baus installiert.
Der Neubau verfügt über eine konventionelle Tragkonstruktion: eine tragende Kernstruktur bildet zusammen mit den Wohnungstrennwänden, den Geschossdecken und einer tragenden Fassade die primäre Konstruktion in Recyclingbeton. Der zentrale Eingangsbereich verbindet die Tagesräume und ermöglicht gleichzeitig einen Bezug auf beiden Seiten des Gebäudes.
Die Individualräume sind beidseitig der Erschliessungszone angeordnet, um eine grösstmögliche Flexibilität bei der Nutzungsaufteilung zu gewährleisten. Zudem gliedern sie die Wohnung in einen Tagesbereich und Individualzimmerbereich. Die Regelgeschosse werden durch Kleinwohnungen komplettiert, welche sich auf den Strassen- und Kreuzungsraum orientieren und somit ein urbanes Flair schaffen. Die Wohnungen im Dachgeschoss verfügen über eine zweiseitige Orientierung mit grosszügigen Aussenbereichen. Im Erdgeschoss befinden sich zudem auf den ruhigen Hofraum orientierte Kleinwohnungen, welche mit den Gewerbe- und Atelierräumen kombiniert werden können.
Ein kompaktes Gebäudevolumen und ein durchgehender Dämmperimeter erfüllen die Anforderungen an den Minergie-P-ECO-Standard und die Vorgaben der kantonalen Wohnbauförderung des Kantons.